Nachhaltigkeit und Klimaschutz gehen uns alle an

TK entwickelt neues Siegel für vorbildliche Arztpraxen

Das Gesundheitswesen trägt zu einem nicht unerheblichen Teil zu Deutschlands Treibhausgas-Emissionen bei. Dennoch hat eine erst kürzlich veröffentlichte Studie ergeben, dass sich die Einrichtungen und Organisationen des Gesundheitswesens noch nicht ausreichend darum bemühen, ihren CO₂-Fußabdruck zu verringern. Gründe dafür sind sicherlich auch Unwissenheit und Überforderung. Hilfestellung kann hier unter anderem ein Leitfaden der Landes-Energie-Agentur Hessen geben. Er bietet zahlreiche Tipps, an welchen Stellen im Gesundheitswesen Ressourcen eingespart werden können. Auch die TK hat gemeinsam mit weiteren Partnern ein Programm entwickelt, das Arztpraxen auf dem Weg zu mehr Nachhaltigkeit unterstützt.

„Damit Nachhaltigkeitsmaßnahmen verankert werden können, braucht die Praxis ein motiviertes Team“

Interview mit Dr. Catriona Friedmacher & Dr. Dorothea Lemke von der Uni Frankfurt

Die TK hat gemeinsam mit dem aQua-Institut das Qualitätssiegel „Nachhaltige Praxis – Klima. Umwelt. Mensch“ ins Leben gerufen. Diese Auszeichnung erhalten Arztpraxen, die nachweisen können, dass sie ökologische und soziale Standards in ihren Arbeitsalltag integrieren. Anregungen und Tipps, wie sie das schaffen können, erhalten die teilnehmenden Einrichtungen in Online-Seminaren, an deren Inhalten unter anderem das Institut für Allgemeinmedizin der Goethe-Universität Frankfurt mitgewirkt hat. Wir haben mit Dr. Catriona Friedmacher und Dr. Dorothea Lemke, den beiden Ansprechpartnerinnen der Hochschule für das Projekt, gesprochen.

"Ich bin ein Überzeugungstäter"

Gespräch mit dem MVZ-Betreiber Prof. Siegfried Bien

Radiologische Einrichtungen gehören zu den Arztpraxen mit dem höchsten Energieverbrauch. Einer Studie zufolge verbraucht ein CT jährlich circa 26.000 Kilowattstunden, ein MRT 134.000. Zum Vergleich: Ein Vier-Personen-Haushalt in Deutschland benötigt im Schnitt etwa. 3.000 Kilowattstunden pro Jahr. Prof. Siegfried Bien hat sich vorgenommen, aus seiner Praxis in Marburg das erste klimaneutrale radiologische Zentrum Deutschlands zu machen. Im Gespräch mit TK spezial verrät er, was ihn antreibt und wie er sein Ziel erreichen will.

„Das Thema Umweltschutz und Nachhaltigkeit ist bei den Mitarbeitenden stark im Fokus"

Interview mit Patricia Rembowski von der Asklepios-Klinik Lich

Schätzungen zufolge werden in Deutschlands Gesundheitseinrichtungen jedes Jahr über 20 Millionen Einweg-Instrumente genutzt. Der überwiegende Anteil davon landet nach der einmaligen Nutzung im Abfall und wird verbrannt. Die Asklepios-Klinik in Lich (Landkreis Gießen) geht seit einigen Monaten einen anderen Weg. Dort werden Einweg-Instrumente, wie zum Beispiel OP-Besteck, recycelt. Innerhalb von nur drei Wochen konnte so, nach Angaben der Klinik, neben Müll auch 155 kg CO₂ eingespart werden. Wie das Projekt funktioniert - ohne dabei die Hygiene zu vernachlässigen - erklärt Projektkoordinatorin Patricia Rembowski im Interview.

"Ich bin schon ganz lange ein Fan einer echten digitalen Transformation"

Im Video: Prof. Ferdinand M. Gerlach

Die Redaktion von TK spezial hat sich eine Kamera geschnappt und den ehemaligen Vorsitzenden des Sachverständigenrats, Prof. Ferdinand M. Gerlach, im Institut für Allgemeinmedizin an der Goethe-Universität Frankfurt besucht. Entstanden ist ein Video mit spannenden Aussagen des Institutsdirektors zur geplanten Klinikreform und zur Digitalisierung des Gesundheitswesens. Wir haben ihn unter anderem gefragt, wie viele Kliniken Hessen noch braucht und welche Teile seines Jobs er am liebsten an eine Künstliche Intelligenz abgeben würde.