Techniker Krankenkasse
TK spezial

Thüringen

Nr.1 | 2022

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Sehr geehrte Damen und Herren,

mit Glück haben wir die Zeit, in der die Coronapandemie weite Teile des gesundheitspolitischen Tagesgeschäfts bestimmt, bald überwunden. Natürlich werden wir mit einigen Folgen lange zu tun haben. Gleichzeitig werden wir mehr Raum haben für planbares, gestalterisches Handeln.

Dann gehört schnellstmöglich eine visionäre, zielgenaue Versorgungsplanung auf die Agenda der Landesregierung. Der entsprechende Entschließungsantrag von CDU und Rot-Rot-Grün zeigt, dass die Parteien das ebenso sehen.

Die nötigen Erkenntnisse und Fachexpertise haben wir im Freistaat. Und auch ein Blick zu unseren Nachbarn kann helfen.

Ich wünsche Ihnen eine interessante Lektüre!

Guido Dressel
Leiter der TK-Landesvertretung

Inhalt

Aufzählung

"Die Kräfte dürfen schließlich auch nicht verschlissen werden."

Aufzählung

Mindestmengen für Qualität im Krankenhaus: Handlungsbedarf auch in Thüringen

Aufzählung

"Wir müssen die Krankenhausplanung von den Bürgern aus denken"

Aufzählung

Sachsen - gutes Beispiel für gemeinsam gedachte Gesundheitsversorgung

Aufzählung

Gesundheitsversorgung in Thüringen muss politische Chefsache werden

"Die Kräfte dürfen schließlich auch nicht verschlissen werden."

 

Interview mit Dr. Ellen Lundershausen, Präsidentin der Landesärztekammer Thüringen

 

Gemeinsam mit dem 7. Thüringer Krankenhausplan trat zum 1. Januar 2017 in Thüringen die sogenannte Facharztquote in Kraft.

Ob sich aus ihr seither Konsequenzen für Klinikfachabteilungen mit besonders wenigen Fachärztinnen und Fachärzten ergaben, ist relativ unbekannt. Dabei könnte die Quote zu den harten Parametern für die Thüringer Klinikplanung gehören.

Die Landesärztekammer Thüringen hat die Umsetzung der Rechtsverordnung von Anfang an fachlich unterstützt.

"Dadurch hatten wir Einblick in die Personalsituation verschiedener Krankenhausabteilungen, die zum Teil eine qualitätsgerechte Krankenhausversorgung nicht mehr in vollem Umfang zulässt", sagt Kammerpräsidentin Dr. med. Ellen Lundershausen unter anderem im Interview. Sie spricht auch darüber, wie sich ihr Blick auf die Facharztquote mit der Coronapandemie verändert hat und wie man die Quote kontruktiv nutzen kann.

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Mindestmengen für Qualität im Krankenhaus: Handlungsbedarf auch in Thüringen

 

Krankenhausplanerisches Steuerungselement nutzen

 

Nur fünf der 16 Kliniken, die komplexe Operationen der Bauchspeicheldrüse durchführten, erfüllten 2019 die neuen Mindestmengen. Von 14 Kliniken, die Brustkrebs-Operationen durchführten, haben sieben die neu festgelegte Mindestzahl an Patientinnen operiert.

Die neuen Mindestmengen müssen zwar erst ab 2025 beziehungsweise 2023 vollständig erfüllt werden, mehr Spezialisierung der Thüringer Kliniken ist allerdings dringend nötig.

Die Mindestmengenregelungen bieten sich dabei als krankenhausplanerisches Steuerungselement an, da sie ausgiebig wissenschaftlich validiert sind.

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"Wir müssen die Krankenhausplanung von den Bürgern aus denken"

 

Interview über Reformbedarf in Krankenhausplanung und -finanzierung

 

"Unnötige Klinikbehandlungen binden wiederum Personal – vor allem Pflegepersonal – das anderswo dringend gebraucht wird."

"Die Konsequenz müsste sein, dass Kliniken ohne entsprechende personelle und technische Ausstattung die bestimmte Leistung auch gar nicht erbringen dürfen." Mit solchen Sätzen erklärt der Gesundheitswissenschaftler Prof. Dr. med. Reinhard Busse, was aktuell in der Krankenhausplanung schiefläuft und wie es verbessert werden kann.

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Sachsen - gutes Beispiel für gemeinsam gedachte Gesundheitsversorgung

 

Ein Blick über den Tellerrand

 

Um sich eine Blaupause für kluge Herangehensweisen für eine sektorenübergreifende Versorgungsplanung zu holen, reicht ein Blick in andere Bundesländer. In einigen - Niedersachsen, Sachsen-Anhalt, Mecklenburg-Vorpommern zum Beispiel - gab es Enquete-Kommissionen zur Zukunft der medizinischen Versorgungsstrukturen.

In Sachsen gab es die "Zukunftswerkstatt für ein neues Sächsisches Krankenhausgesetz", die Anfang Februar als Ergebnis ein Zielbild 2030 vorgelegt hat. Es wurde gemeinsam mit allen Verantwortlichen für das Gesundheitswesen – Krankenhausgesellschaft, Krankenkassen, Landesärztekammer, Kassenärztliche Vereinigung, Landkreis-, Städte- und Gemeindetag – entwickelt.

Wir brauchen für Thüringen nichts Neues erfinden, es ist völlig ausreichend, klug zu adaptieren.

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Kurznachrichten

Lesetipp: "Wir müssen es einfach nur machen"

Ein Zahnarzt erzählt im Interview, wieso er vom Nutzen der elektronischen Patientenakte, der ePA, überzeugt ist. Dabei fallen Sätze wie "Damit dürfte in der Regel ein zweiter Beratungstermin entfallen, den ich heute noch brauche, nachdem ich mir die Unterlagen zu vorherigen Behandlungen beschafft habe."

Er erklärt auch, was Antibiotika und Asthma-Medikamente mit Mundgesundheit zu tun haben können.

 

 

Gesundheitsversorgung in Thüringen muss politische Chefsache werden

 

Position von Guido Dressel

 

In einem gemeinsamen Entschließungsantrag fordern die CDU-Landtagsfraktion und Rot-Rot-Grün die Landesregierung auf, ein Zukunftsbild für die Krankenhausplanung vorzulegen - und zwar bereits im zweiten Quartal dieses Jahres.

Damit bekommt eines der drängendsten Themen im Thüringer Gesundheitswesen hoffentlich das nötige Tempo. Strukturen für eine zukunftsfähige Gesundheitsversorgung gehören in der Landesregierung ganz oben auf die Tagesordnung. Thüringen muss in diesem Jahr ins strukturierte Handeln kommen, nachdem die vergangenen zwei Jahre verständlicher Weise schwierig waren, um mehr Veränderungen anzustoßen, als uns die Pandemie ohnehin schon auferlegt hat.

Wir müssen uns auf den Weg machen, von der Erkenntnis über Schieflagen zur Umsetzung von Lösungen zu kommen.

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